Donnerstag, 20. Dezember 2012

Nicht mit uns!


Nicht mit uns!


Wer es mal mitverfolgt hat wird gemerkt haben, dass das Weihnachtssingen am Gymnasium Neuhaus am Rennweg jedes Jahr der selbe Mist ist. Schüler beschweren sich schon lange darüber, allerdings wurde nie wirklich etwas geändert. Nun gab es letztes Mal, bei einer nahezu identischen Veranstaltung der Schule, eine Überraschung. Reign of Chaos, die den meisten wohl bekannt sein werden als Deathmetalband. Eine Band für eben genau das was vielen Schülern immer gefehlt hat. Abwechslung! Aber genug davon, wie toll wir sind. Zwar kann man das eigentlich garnicht oft genug sagen, aber wir ziehen hier mal einen Schlusstrich. Und nicht nur wir.
Auch am kommenden Freitag, den 21.12.2012, war ein Auftritt geplant. Schon seit mehreren Monaten war uns zugesichert, wir können ein paar Lieder (die Rede war von mindestens zweien) vortragen. Nun arbeiteten wir ein Programm aus, welches nicht zu lange gehen sollte, und, mit Auf- und Abbau, einen Umfang von etwa zehn Minuten und drei Lieder + einen kurzen Abschluss umfasste. Nun scheint es, als waren wir der Schulleitung von Beginn an ein Dorn im Auge. Doch dazu später mehr.
Nun begannen wir vor einer Woche zu üben und uns auf unseren Auftritt vorzubereiten. Am gestrigen Tag, Mittwoch den 19.12.2012, kam Frau K. (Beauftragte für die Planung) auf uns zu und teilte uns mit, wir dürfen nur ein Lied spielen. Wir waren darüber zugegebenermaßen verärgert, nahmen es allerdings letzten Endes hin und änderten unsere Planung. Wir einigten uns auf ein Lied. Als Grund wurde uns angegeben, es würden auch noch andere Schüler und Bands auftreten wollen. Es ist nicht so als hätten wir kein Verständnis dafür, jedoch kam auch von einem Großteil unserer Bekannten (allen, die wir fragten) lediglich negatives Feedback gegenüber dieser Änderung. Als Rechtfertigung und auf unsere Frage hin, ob nicht dennoch wir länger spielen können, sagte Frau K., es wäre eine Veranstaltung für alle Schüler. Auch dazu später mehr.
Nun wie bereits gesagt nahmen wir dies, unter üblich ironischen Aussagen unserer Mitschüler und natürlich uns selbst, hin. Es waren dinge wie: "Nun, dann spielen wir einfach ein Lied, das zwanzig Minuten geht.", "Oktavarium oder 2112", oder "Spielt einfach, bis sie euch von der Bühne holen."
Selbstverständlich wäre das nie erfolgt, einfach weil man uns nach kurzer Zeit den Stecker gezogen hätte. Darüber waren wir uns auch im Klaren und, darüber hinaus, auch über die Tatsache, dass es sinnlos gewesen wäre, etwas in der Art zu tun. Zu guter Letzt kam die Aussage vom Erler "Ja wir sind Deathmetaller! Wir spielen wo und solange wir wollen oder bringen irgendwelche Kinder um!" Nun gab es das Problem, dass Frau K. dies falsch aufgefasst hatte und dachte, es wären ihre Kinder gemeint. Die Richtigkeit der Aussage kann ich bestätigen, da ich nur einen Meter von Paul entfernt stand als er diese traf. Frau K. hingegen war bereits am Ende des Ganges und umgeben von Schülern ihres Musikkurses, der in der darauffolgenden Stunde Unterricht hatte. Frau K. war von der Aussage zunächst sehr getroffen, gab aber nach wenigen Minuten bekannt, es wäre nicht sonderlich schlimm und sie habe aufgrund von Übermüdung überreagiert. Kurze Zeit darauf lachte sie wieder und bestätigte es sei alles in Ordnung.
Im Verlauf des heutigen Tages dann wurden Sascha und Ich (Jonny) ins Sekreteriat gerufen. Nur wir beide. Wie die Durchsage vorgab, in einer dringlichen Angelegenheit. Der Inhalt des Gespräches war wie folgt: Angesprochenes Thema #1 war die Spieldauer. Wir wurden ausdrücklich gefragt ob es nun geklärt sei, dass wir wirklich nur ein Lied spielen dürfen und ebenso ausdrücklich gaben wir zu verstehen, wir haben uns damit abgefunden und werden nur ein einziges Lied vortragen und damit ist gut. Frage #2, welche an uns herangebracht wurde, war unser Corpsepaint. Die Gesichtsbemalung, die einfach typisch für uns ist. Darüber waren wir außerordentlich verwundert. Wir wurden allen Ernstes darüber verwarnt, wir sollen uns keinesfalls Hakenkreuze oder derartige Symbolik ins Gesicht malen. In diesem Moment war eigentlich klar, dass die Schulleitung uns nicht unbedingt spielen sehen will. Nach eigener Aussage der Schulleitung wurden nur wir beide ausgerufen mit der Begründung, wir wären vernünftig.
Zu unserer weiteren Überraschung war Erler später am Tag noch zu einem Elterngespräch mit Frau K. eingeladen, schien doch am Vortag alles noch in Ordnung. Eigentlich hätten wir wissen sollen, dass dies ein Vorwand der Schulleitung sein wird, um unseren Auftritt zu canceln. Und so war es dann auch.
Kein Reign of Chaos am Freitag.
Es wurde uns untersagt aufzutreten. Man bot uns zwar an, ohne Schlagzeuger zu spielen, aber dass das recht lächerlich ist, steht wohl außer Frage. Und zwar aus eben diesem einen Grund. Dem Missverständnis, seitens Frau K.  Wie uns die Vergangenheit lehrte haben solche Maßnamen nie zu etwas gutem geführt. Als unsere Klassenfahrt abgesagt wurde, gab es riesen Ärger. Hinterher haben die Offiziellen selbst gesagt, es war die falsche Entscheidung, weil es nur zu noch mehr Furoren führte. Selbes als uns untersagt wurde, uns in den Pausen im Musikgang aufzuhalten. Es führte zu heftigen Gegenreaktionen. Und nun wird eine derart langfristige Veranstaltung über den Haufen geworfen. Es wurden wieder einmal alle bestraft. Obwohl die "Tat" von nur einer Person verübt wurde, wird wieder einmal, in diesem Fall, die ganze Band bestarft. Und nicht nur das. Es werden außerdemm alle die bestraft, die Reign of Chaos an diesem Tag spielen sehen wollten. Und sogar die Leute, die sich extra den Tag frei nahmen, um uns spielen zu sehen. Wenn man denkt dies könnte einfach so vollstreckt werden, ohne mit Konzequenzen rechnen zu müssen, liegen sie kräftig daneben. Eine Musikveranstaltung für ALLE SCHÜLER also. Außer (selbstverständlich) die, die nicht in das Muster passen. Die, die der Schulleitung nicht angenehm sind. Die Subkulturen. Jedoch sind Subkulturen in Vielzahl wieder eine ganze Menge Leute. Sie werden das nicht einfach so machen können. Das DÜRFEN und werden wir nicht einfach so auf uns sitzen lassen. 

Achja, Februar kommt voraussichtlich das Album.
"The Chåos Album"